Lass mas kracha – Schützenleben in Bayern

Mit einem Kanonenschuss ins Eheleben – für die Sportschützen Martin und Marleen das schönste Hochzeitsgeschenk, für die Kögninger Holzland-Böllerschützen aus Taufkirchen an der Vils eine wunderbare Gelegenheit, es wieder einmal richtig krachen zu lassen.

So ist es der Brauch in Bayern. Und die Pflege der Tradition liegt den Schützenvereinen im Freistaat am Herzen, ebenso wie der sportliche Wettkampf und das gesellige Beisammensein. Eine Mischung, die ankommt.  Ob Sport- oder Traditionsschützen, Armbrust- oder Bogenschützen, sie alle gehören zum Bayerischen Schützenverband. Gegründet wurde er 1950 unter dem Protektorat des Herzogs Franz von Bayern. Heute ist er mit etwa 4700 Vereinen und etwa 500000 Mitgliedern der größte Verband im Deutschen Schützenbund.

Und auch an Nachwuchs mangelt es nicht. Das große Ziel für alle: der Einklang von Körper und Geist durch Beherrschung und Konzentration.
Gerade die Schützen mit Pfeil und Bogen liegen derzeit im Trend. Karin Schichta aus Pang bei Rosenheim liebt die Herausforderung etwa beim Feldbogenschießen. Und Susanna und Kristina Meier aus München sind als Sportschützinnen junge Vertreterinnen einer alten Tradition. Besonders strenge Regeln gelten bei den Traditionsschützen nicht nur beim Schiessen, sondern auch bei der Kleidung. Beim Schießen ist Tracht angesagt und Hut bei den Männern Pflicht.

Eine Zeitreise ins Mittelalter kann man bei den Armbrustschützen der Armbrust-Schützengilde „Trausnitzer-Fähndlein“ in Landshut erleben. Aber der eigentliche Höhepunkt im Schützenjahr ist das Oktoberfestschießen. Die  Schützenkönige werden dort mit einem Ehrensalut gewürdigt – getreu dem Motto: „Den braven Schützen ehrt die Welt, weil er sein Vaterland zusammenhält.“


Unter unserem Himmel – ein Film von Gabrieler Mooser – läuft am Sonntag, 3. Oktober 2010, 19.00 Uhr im Bayerischen Fernsehen

Quelle und Info: www.br-online.de