Werfen wir einmal einen Blick auf das auf der IWA 2010 vorgestellte Modell Colt Defender – wir haben die Waffe seit einigen Wochen bei uns im Laden und so wird es Zeit, mal einen näheren Blick darauf zu werfen. Umarex Colt Defender – was ist das eigentlich? Der Co2 Lizenznachbau wurde dem Vorbild Colt Defender (Cal.45 ACP) nachempfunden und das ist recht gut gelungen.
Das Original hat eine Kapazität von 7+1 (Cal.45 ACP) bzw. 8+1 (9mm) und gelten als präzise und zuverlässig.
Unser Testmodell besitzt Semi-Automatik und wird mit handelsüblichen C02 12g Kartuschen angetrieben und hat eine Magazinkapazität von 16 Kugeln. Haben wir da zu kleine Kugeln erwischt oder wieso passen da plötzlich 17 rein? Auch beim 2.Versuch finden wieder 17 Kugeln Platz. Handelt es sich um einen Fehler im Handbuch oder haben wir da Zwergenkugeln erwischt? Da muss nun eine neue Dose von einem anderen Hersteller her halten und siehe da, es sind schon wieder 17 Kugeln die reinpassen. Seltsam, seltsam, aber so sieht es aus.
Kleines Manko das sofort auffällt: Die Visierung ist nicht verstellbar und der Abzug hat einen recht hohen Widerstand, der Druckpunkt ist nicht eindeutig. Egal, einfach mal runter in den Keller und schauen, wie es sich damit schießt. Schußbereit mit Kugeln und Umarex Co2 Kapsel liegt die Waffe gut in der Hand, keine federleichte Wasserpistole sondern eine „richtige“ Waffe. Da gibt es andere Modelle, die deutlich leichter sind.
Also los geht’s, Feuer frei. Alle frei Hand abgefeuerten Schüsse treffen die Scheibe und das Ergebnis ist ok, die Löcher befinden sich schön säuberlich um den kleinen Punkt in der Mitte. Zum Vergleich wird die Waffe nun eingespannt und hier ist das Ergebnis eindeutig besser, die Streuung ist deutlich kleiner und zwei Kugeln haben sich sogar in die Mitte verirrt. Für eine Freizeitwaffe mit Spaßfaktor ein sauberes Ergebnis.
Ein paar Mountain Dew Dosen müssen auch noch herhalten, die lassen sich mit den verwendeten Stahlkugeln problemlos durchlöchern (Abstand 7m). Bei unserem Test traten keinerlei Störungen auf. Damit das so bleibt, sollten die Waffen übrigens immer gut gepflegt werden. Es gibt immer wieder Kunden die anrufen und sich beschweren, dass die Waffe nicht mehr so wie am ersten Tag schießt. Von stecken bleibenden Kugeln und Leerschüssen ist dann die Rede, wenn man dann mal nachhakt, wie oft und wann zuletzt dann die Waffe gepflegt worden ist trifft man plötzlich auf betroffenes Schweigen. Stecken bleibenden Kugeln kann man entgegen wirken, indem man das Magazin regelmäßig mit etwas Waffenöl bearbeitet (sparsam dosieren). Die Holzhammer-Methode (die Waffe am Lauf packen und dann die Waffe irgendwo gegen hämmern in der Hoffnung, dass sich die Kugeln so schon wieder lösen werden) ist hingegen nicht zu empfehlen. Natürlich kommt es dann über kurz oder lang zu noch mehr Problemen.
Alles in Allem ist die Waffe in diesem Preissegment (69,95 Euro, Stand: heute) eine prima Anschaffung wenn man mit den kleinen o.g. Mankos leben kann. Optisch macht sie auch was her, also denn – was will man mehr?
In unseren Online-Shop finden Sie die Waffe hier.
2010-07-23